Neuroathletik
Das Gebiet der Neuroathletik bezieht sich auf die Funktion des Nervensystems bei sportlichen Aktivitäten. Dabei sind die ablaufenden physiologischen Vorgänge sowie die deren Trainierbarkeit von besonderem Interesse. Dies gilt für alle Sportarten, wenngleich im folgenden schwerpunktmäßig auf Fußball eingegangen wird.
Anhand eines einfachen zielgerichteten Passes lässt sich die Aktivität des Spielers wie folgt analysieren: Nehmen wir an, dass der Ball ruht. Dann muss der Ball als solcher fixiert und seine Position ins Verhältnis zu der des Spielers gesetzt werden. Hierzu muss das Gehirn exakte Informationen darüber haben, wo sich der Spieler aufhält, wie er sein Gewicht auf die Beine verteilt und wie die Füße im dreidimensionalen Raum gestellt sind. Mit einer ersten Korrekturbewegung bringt sich der Spieler von dieser Ausgangsposition in die beste Entfernung zum Ball. Dann wird ein Bewegungsprogramm abgerufen, das der Spieler durch jahrelanges Training erlernt hat. Es wird modifiziert um z.B. den angestrebten Mitspieler bestmöglich zu bedienen. Dabei werden Umwelteinflüsse wie Wind, Regen/Schnee und Bodenbeschaffenheit berücksichtigt. Dies bestimmt die Kraftentwicklung sowie die Fuß- und Körperhaltung zur bestmöglichen Zielerreichung. Das Gehirn fasst alle Informationen zusammen und gibt an alle beteiligten Muskeln die notwendigen Informationen ab. Ab einem bestimmten Ausführungszeitpunkt ist keine Korrektur mehr möglich (z.B. durch den Zuruf: Achtung, Hintermann).
Stellen Sie sich nun vor, welch eine komplexe Hirnleistung hinter einem Pass aus dem laufenden Spiel mit mehreren möglichen Zielen und zahlreichen attackierenden Gegenspielern verborgen ist!
Ein guter Fußballer kann sehr schnell seine Impulse vom Gehirn in die Beine bringen und so erfolgreich sein. Man muss sich aber klar machen, dass die Beine nur die Befehlsempfänger sind und dass die eigentliche Leistung primär im richtigen Bewegungsentwurf des Gehirns liegt.
Hierzu benötigt das Gehirn die Informationen aus dem perfekt abgestimmte Zusammenspiel der Sinnesorgane mit den sensiblen und motorischen Schaltkreisen (Bahnsystemen). Genau hier setzt die von den Prinzipien der Neuroathletik geprägte Trainingmethodik an. Durch recht einfache und teils spielerische Aktivitäten wird das visuelle System auf die rasche Informationsverarbeitung vorbereitet, sensorische Reize sollen möglichst exakt übermittelt werden und das situationsgerechte Korrigieren von motorischen Schablonen soll unmittelbar und korrekt erfolgen. Hinzukommt, dass im Profisport immer im allerhöchsten Leistungsbereich nahe bei 100% gearbeitet werden muss. Das Gehirn muss hierzu die Bereitschaft aufbringen, wobei jeder weiß, wie schwer das im einzelnen Fall sein kann.
Unter diesen Aspekten ist die Frage erlaubt, warum die Muskeln gezielt vor einem Spiel gedehnt und "warm" gemacht werden, das Gehirn mit seinen spezifischen und hochkomplexen Aufgaben bei diesen Vorbereitungen aber überwiegend außen vor bleibt.
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